Montag, 4. Februar 2013

"Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen" (Winston Churchill)


Christchurch, Marshland - 05.02.2013
Für mich beginnt eine neue Etappe. Vorerst jedoch wird die letzte Zwischenetappe abgeschlossen:

Eine Woche hing ich mitten in den Ruinen der einst so prächtigen Hauptstadt der Südinsel rum, suchte Arbeit und schließlich Wwoofing Familien (Arbeit für Verpflegung und Unterkunft). Nach 12 Anzeigen im Internet und 12 angerufenen Nummern keine Zusage und so rief ich Carolyn Newbold an. Sie sagte mir zu, ich kam an und war im höchsten Maße erfreut. Ein eigenes Zimmer, Doppelbett, ein riesiges Haus mit leicht toskanischen Touch und einem Pool, kaltes Bier, eine Schaf- sowie eine Kuhweide und sogar teilweise bezahlte Arbeit. In der ersten Woche stellte sich heraus, dass die Familie mich nicht nur freundlich aufgenommen hatte, sondern auch sehr interessant ist. Die beiden Kinder, Sam und Alice engagieren sich beim Surf life saving, Richard gehört eine Baufirma und Carolyn hat, bevor sie 4 jahre in London für BBC arbeitete, auf einer Farm mit ihren englischen Eltern gelebt, was natürlich der einzige Grund dafür ist, dass sie so gut schießen kann, aber dazu kommen wir gleich.
Da war ich nun... Die ersten Tage konnte ich sogar ein bisschen für Geld arbeiten, sodass ich meistens 2 Tage voll gearbeitet hab und darauf einen Tag frei zu machen. Ganz nach dem Motto "Arbeite klug, nicht hart" (Dr. Gregory House), nutzte ich immer die Vielseitigkeit der Werkzeuge, trank so viel wie es nur ging und war froh über die Abwechslung durch all die verschiedenen Dinge die zu tun waren... Naja bis auf den einen Tag, wo ich von morgens bis Abends nur Pferdescheiße von A nach B befördert habe.
In meiner Freizeit traf ich Freunde, die auch gerade in Christchurch waren (Danke nochmal für die nette Überraschung, Christoph!), fuhr Kajak, fuhr an einem Tag mit der Familie auf dem Boot raus und faulenzte ohne Ende, weil es sich einfach ein Stück wie zuhause anfühlte. Dann eines Abends gingen Ich und Sam mit dem Luftgewehr zum schießen heraus und als die anderen erfuhren, ich hätte ihren Sohn im Schießen geschlagen, kam es natürlich sofort zum internationalen Wettbewerb, bei dem ich unser großartiges Vaterland vertrat: Ich und Carolyn wurden erste und so kam es zum stechen. Das verlangte natürlich nach einer vernünftigen Waffe, also schossen wir mit dem Jagdgewehr von Richard. Carolyn schoss etwas besser, was die Kiwis schlussfolgern lässt, sie hätten Deutschland geschlagen, wohingegen doch jeder weiß, dass unsere stolze Nation hier keineswegs eine Niederlage erfuhr. Ich hatte zum ersten Mal geschossen, das Oberhaupt der Familie geschlagen und im Schnitt besser geschossen als 2 von 3 Gegnern. Ich war gnädig und verschonte sie vor der unbequemen Wahrheit! 
Der Höhepunkt meines Aufenthalts jedoch war das zweite Wochenende, Die Familie fuhr zum Surf Lifeguard Wettbewerb nach Dunedin und ich hatte neben einigen anderen Aufgaben die wertvolle Verantwortung auf den Hund Buddy aufzupassen. Wir hatten eine coole Zeit, blieben teilweise länger als bis 12 Uhr wach, guckten einige Filme, verarschten gemeinsam die Schafe und Ich nutzte es so gut es geht aus, eine riesige Küche ganz allein für mich zu haben. Ich weiß, Buddy ist keine Luna, aber Buddy und Ich, wir wurden richtig fette Homies.
Es war eine fantastische Zeit mit vielen Erfahrungen und Eindrücken, besonders was den neuseeländischen lifestyle angeht. Außerdem war es ein kleines Stück zuhause und die Umgebung von furchtbar offenen und netten Menschen, die ich jederzeit wieder besuchen würde.

Es folgt: Airport Christchurch - der zweite Hawellek betritt neuseeländischen Boden

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