Samstag, 23. Februar 2013
Der Süden des Südens
Wir fuhren und fuhren durch Otago und es war, als würden wir durch eine ewige Wüste von flachen Hügeln und Tälern fahren. Eine Gegend, die sogar für die Südinsel sehr periphär scheint und mitten drin geht uns der Sprit aus... Mein 5 Liter Notsprit-Kanister brachte uns bei extrem sparender Fahrweise gerade so in den nächsten Ort, wo es eine einzige Säule gab.
Als wir am selben Abend in Dunedin das erste Hostel betraten trafen wir auf Laura, die uns sagte, das Hostel wäre voll, jedoch hätte sie noch einen Raum in ihrer Flat übrig.
Dunedin ist die gälische (Irische Kelten) Übersetzung für Edinburgh und wird auch als Edinburgh des Südens bezeichnet. Nicht selten soll man dort Dudelsäcke hören und auch die Architektur scheint etwas schottisch. Dunedin liegt an der Südostspitze der Südinsel und fasst etwa 120.000 Einwohner.
Das bekannteste Gebäude ist der alte Bahnhof, welcher mich total faszinierte, meinen geschmacklosen Bruder jedoch total kalt ließ. Es wurde hauptsächlich aus Vulkanstein aus Otago und Kalkstein aus Canterbury gebaut. Das Gebäude wurde von Geo. A. Troup. um 1900 im neugotischen Stil kreiert und lässt durch den Turm, die Balkone, der Säulen und einzigartigen Fassade eine Schloss ähnliche Atmosphäre entstehen... Meiner Meinung nach das schönste Bauwerk Neuseelands!
Diese Wohnung sagte uns auf jeden Fall sehr zu, da die Leute sehr locker waren und die WG ungefähr so ausgestattet war, wie wir es selbst machen würden. Wir lernten die anderen Bewohner kennen, mit denen wir am nächsten Abend die Speights Brauereitour machten, nachdem wir die Otago Peninsula besuchten, wo wir an verschiedenen Stränden auf Seelöwen und Robben trafen. Die Brauereitour war tatsächlich sehr informativ, doch das beste war natürlich die Verkostung am Ende der Tour, bei der innerhalb von ca. 45 Minuten so viel Speights getrunken werden durfte, wie man sich so zumutet (mehr zu Speights unter Neuseeländische Spezialitäten). Wir fuhren mit den 4 Gastgebern und deren Freunden zurück zum Haus um dort noch mehr Speights zu vernichten. Man muss sagen, dass wir in dieser WG sehr gerne länger geblieben wären, da uns nicht nur die Leute so sehr gefielen, sondern auch der riesige Fernseher und die enorme DvD Sammlung zum für immer da bleiben einluden. Nachdem wir den Rest des Abends nicht aufhörten zu trinken, ging es mir, da ich das Saufen nicht mehr so gewohnt bin, wie damals, weniger gut, doch das hielt mich nicht davon ab meinen großen Bruder im Minigolf zu besiegen! Ja es stimmt, wir sind in Neuseeland und gehen gerade Minigolf spielen. Es war ein Deal für 4 Dollar, den ich im Internet gefunden habe und es war tatsächlich die beste Bahn die wir je gesehen haben. Natürlich habe ich am Ende gesiegt, auch wenn Nico nicht schlecht gespielt hat, doch dann musste es schließlich weitergehen. Von der Ostküste bis an die Wesküste fuhren wir vom Nachmittag bis 3 Uhr in die Nacht herein um am folgenden Tag den Milford Sound sehen zu können. Die Fjordlands an der Südwestspitze Neuseelands bilden die Grenze Zwischen dem Festland und der Tasmanischen See und der Milford Sound (Sound ist in etwa das selbe wie ein Fjord, unterscheidet sich jedoch in der Entstehung) ist sozusagen dessen Juwel. Auf dem Rückweg waren wir was Sprit angeht mal wieder knapp und nahmen einen Umweg in ein altes Fischerdorf in Kauf. Dort zahlten wir stolze 3,50$ pro Liter (normaler Weise 2,20$ - also in etwa 1, 40 Euro) um an der 85 Jahre alten und somit Neuseelands ältester Tanksäule den nötigen Sprit per Hand reinpumpen zu lassen.
Wir wollten am Tag darauf an einer sehr abgelegenen Schotterstraße unser Zelt aufschlagen, doch dann begegneten wir James. Er ist Schäfer und wohnte in der Nähe der Weide, an der wir übernachten wollten und lud uns zum Zelten in seinen Garten ein. Wir saßen noch kurz in seinem Wohnzimmer und erfuhren dass er Bullenreiter ist und somit nicht wirklich ganz dicht sein konnte.
Die Route führt uns nun Richtung Norden, um an der Westküste den Weg zu den Gletschern zu bahnen.
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