Wir durchquerten ein allerletztes Mal Queenstown und obwohl unsere Geister sich stark dagegen wehrten, konnten wir nicht dagegen an hungern, uns noch einmal einen Fergburger zu gönnen. Gestärkt ging es über die Passstraße Richtung Wanaka, doch gerade auf dem höchsten Punkt war es Corleone zu viel und einer der Vorderreifen platzte, mitten in der Nacht, auf einer sehr kurvigen Straße inmitten des Gebirges. Keiner hätte erwartet, dass diese alte Schrottkiste tatsächlich einen vollwertigen und dann auch noch aufgepumpten Ersatzreifen dabei hatte, der uns sicher nach Wanaka fahren ließ.
Trotz der Schönheit dieses an einem klaren See befindlichen Ortes, untersuchten wir nur einen weiteren Herr der Ringe Drehort und fuhren geradewegs weiter Richtung Westküste. Es war eine dieser Fahrten, die so lang waren, dass wir uns beim Fahren abwechseln mussten. Besonders während dieser Fahrt wurde mir wieder einmal deutlich, wie sehr der Name "Neuseeland" zur Landschaft passt. Dann einige Stunden später wachte ich auf und plötzlich war wieder das Meer zu sehen. Jetzt waren wir auf der Westseite der Southern Alps, dessen Landschaft in Kontrast derer der Ostseite viel feuchter und viel bewachsener beschaffen ist. Wieder sah es so Dschungelmäßig aus, wie es so oft auf der Nordinsel der Fall war. Für mich mittlerweile sehr natürlich, für Nico viel mehr etwas neues. Alles schön und gut, wenn das nicht auch die Sandflys anlocken würde, von denen es hier mehrere gibt, als überall in Neuseeland. Zwar kann man außer Hände und Gesicht alles schützen, doch diese kleinen verdammten Biester würden einem sogar den die Vorhaut zerstechen wenn sie könnten!
Wir erreichten den Fox Gletscher, der etwas weiter südlich vom Franz Josef' gelegene Gletscher und so erkundeten wir an den folgenden Tagen gleich beide Gletscher, wobei man erst an einer Absperrung vorbei musste um tatsächlich an die Eismasse herankommen zu können. Viel beeindruckender als die Gletscher selbst waren jedoch die Zeichen, auf denen man sah wo sich Ränder der Gletscher Jahrzehnte zuvor befanden, denn man ging durch ein riesiges Tal von Geröll, bevor man wirklich ankam und konnte den Weg schließlich nutzen um sich diese riesigen Eismassen in mitten dieser Ebenen vorzustellen.
In Greymouth erwartete uns dann unsere zweite Brauereitour, die bei weitem nicht so gut war, wie die der Speights Brauerei, doch durch die Verkostung am Ende doch noch gute Laune verschaffte!