Freitag, 28. Dezember 2012

"Arbeit ist einer der besten Erzieher des Charakters." (Samuel Smiles)


Die Tage vergingen und nachdem wir eine Absage nach der anderen bekamen klingelte irgendwann überraschend das Handy von Chris. Gerade als der andere Bremerhavener Simon auch zu uns stieß und wir dazu noch eine weitere Hand voll Deutscher kennenlernten, mit denen wir den Abend mit Goon (siehe "Neuseeländische Spezialitäten") zelebrierten, bekamen wir einen Job auf einer Apfelplantage. Die Arbeit wird durch die enorme Hitze natürlich erschwert und nicht zu verachten ist auch die hier sehr dünne Ozonschicht. Die Bezahlung ist auch eher bescheiden und die Supervisor haben gerade etwas mehr Zähne als Gollum, aber wir dürfen arbeiten wann wir wollen, was uns sehr zusagt, denn wir arbeiten lieber etwas länger und dafür ein oder zwei Tage weniger, denn "müde macht uns die Arbeit, die wir liegenlassen, nicht die, die wir tun" (Marie von Ebner-Eschenbach).
Nach diesem Motto arbeiteten wir uns also täglich den Arsch ab und übernachteten bei einer Hütte, für dessen Benutzung wir nichts zahlen mussten und das hatte auch seinen Grund, denn tatsächlich war sie von eher spartanischer Natur. Auch wenn wir einige Arbeiter auf der Plantage waren, übernachteten meistens nur wir und Neil, ein reisender Engländer, der noch so einige Zeit mit uns verbringen sollte.

Das positive: Es gab einen Ofen, manchmal einen funktionierenden Heerd, ein Waschbecken und Steckdosen.
Das negative: Die "Dusche" wird normalerweise zum befüllen von Maschinen benutzt, die Spülung der "Toilette" funktionierte nicht, es gab natürlich kein Internet und es wurde regelmäßig gesprayt, was ziemlich gestunken hat (was genau auf die Bäume gesprayt wurde und in wie fern es unserer Gesundheit hätte schaden können, wissen wir bis heute nicht) und tagsüber verschwinden des öfteren mal Sachen (z.B. unser wertvoller Gaskocher) durch die Anwesenheit einiger Maori auf der Plantage.

Wir kamen schnell in folgenden Rythmus: Morgens 4 Stunden arbeiten, Mittags ein paar Stunden Pause und Abends Arbeiten bis es dunkel wird. Mit dieser Strategie und guter Musik auf dem mp3 player lies es sich doch einige Tage aushalten und umso größer war die Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Schnell war klar, dass wir und Neil uns für das Fest zusammenschließen würden und so beendeten wir an Heilig Abend unsere letzte Reihe und machten uns auf den Weg in den 80 km entfernten Kaweka Forest.

Es folgt: Das etwas andere Weihnachtsfest

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