Während die Rheinländern Katharina noch ihren Nachmittag am Cape Reinga verbrachte, machten ich und Chris einen erholsamen Mittagsschlaf direkt am Strand. Unser Roadtrip hatte begonnen. Der erste Zwischenstop am Abend wurde mit selbst gemachten Burgern am Lagerfeuer vor dem Auto zelebriert. Am nächsten Tag erwartete uns ein Wanderweg an der tasmanischen See, der weltgrößte Kauri-Baum und ein paar weitere Walking Tracks durch die von Baumfarnen, Flachs und Kauris bewachsenen Wälder der Northlands. Die Nächste Übernachtungsstation war so weit abgelegen, dass nicht selten Horror Storys das Thema waren.
Am nächsten Tag erfreute ich mich meiner ersten Rasur auf neuseeländischem Boden bevor wir nach Auckland aufbrachen, die Stadt, von der wir alle so froh waren sie vor einem Monat verlassen zu dürfen. Jedoch hielt es uns nur für einige Besorgungen in der von Asiaten und überteuerten Preisen geprägten Großstadt und so gelangen wir am selben Abend auf einem Campingplatz weit außerhalb. Zum ersten Mal waren wir wieder jede Sekunde einen Meter weiter von Zuhause entfernt, als jemals zuvor. Im Dunklen angekommen am Campingplatz winkte ein Arm mit einer Weinflasche aus dem Vordach eines Campervans und so machten wir Bekanntschaft mit einem ungarischen Pärchen und verbrachten den Rest des Abends vor Regen geschützt unter ihrer improvisierten Plane. Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen brachte viel Freude mit sich und die Pfannkuchen, wenn auch nur aus Eiern, Wasser und Mehl, machten uns bereit für den Tag: 3 Stunden Wandern durch einen bergigen Bush Walk. Zwar war der anschließende Regen selbst für einen Halbfriesen wie mich nicht ohne, doch hinderte es uns nicht daran uns die Haare beim nahe gelegenen Wasserfall zu waschen.
In der Abenddämmerung erreichten wir Thames, um uns etwas im Warehouse aufzurüsten, und waren damit am Fuß der Coromandel Halbinsel. Ein Highway direkt an der Küste führte uns etwa 35 km Richtung Norden und wir fanden endlich einen abgelegenen Platz, an dem wir ohne Sorgen, erwischt zu werden übernachten konnten. Binnen des nächsten Tages bahnten wir uns an der Westküste der Goldgräberhalbinsel den Wegbis Coromandel City, wo wir Richtung Osten abbogen und am Abend endlich Whangapoua erreichten. Warum also Whangapoua? Einen Fußmarsch von etwa 30 Minuten entfernt liegt ein verlassener Strand isoliert von jeglicher Infrastruktur. Der New Chums Beach. So ließen wir gleich 3 Tage in Whangapoua, genoßen den Strand, das Wasser, Lagerfeuer und natürlich unseren täglichen Porridge und unsere täglichen baked Beans!
Die nächste Station machte uns wirklich Feuer unterm Arsch! Über Nacht in einer Sackgasse zwischen Schaf- und Kuhweiden wurden wir um 5 Uhr von einem aufgebraustem Farmer geweckt, der seine Kühe aufladen wollte. Mit lautem Motor und ständigem Gehupe brachte er uns sehr schnell dazu den Weg frei zu machen. Gerissen wie wir Deutschen nunmal sind, nutzten wir die Zeit aus um pünktlich zur Ebbe am Hot Water Beach zu sein und so gelang es uns die einzigen an diesem sonst sehr überfüllten Strand zu sein, die sich bei Sonnenaufgang Löcher im Strand buddelten um durch das heiße im Boden aufsteigende Wasser Whirlpools zu erschaffen.
Fortsetzung folgt
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