Freitag, 31. Mai 2013

Hin und wieder zurück, die Geschichte eines Halbfriesen

Da hab ich doch ganz vergessen zu schreiben, dass Ich wieder da bin!

Wegen kurzfristiger Geldknappheit, ging es von Sydney mit dem Flieger nach Perth an die Westküste und einen Tag später Richtung Heimat, wo Ich allerliebst empfangen wurde und trotzdem meine Eltern überraschen konnte.

Hinter mir liegen ca. 8 Monate, ca. 14.000 gefahrene Kilometer, so einige Flugmeilen und endlos viele wertvolle Erfahrungen. Die Heimat ist genau die selbe, aber Ich fühle mich viel besser!

Natürlich lasse Ich den Blog noch offen. Er soll zum einen zur Erinnerung, aber natürlich auch zukünftigen Neuseeland-Backpackern helfen, Eindrücke zu sammeln und Entscheidungen zu fällen.

Bis zum nächsten Abenteuer, Leo

Mittwoch, 15. Mai 2013

Ein neuer Höhepunkt

An meinem letzten Tag in Byron Bay war ich nochmal beim Leuchtturm, wobei ich auf dem Weg eine Gruppe Delphine beobachten durfte. Byron Bay war leider fast die ganze Zeit am regnen und kein Hostel suchte nach Arbeitern, Grund genug, weiter zu Fahren. Leider fand sich auch keine Mitfahrgelegenheit, also ging es per Bus und Zug über Nacht die 800 Kilometer weiter Richtung Süden.
Das Ziel: Sydney

Mitten im Zentrum der 4,2 Millionen Stadt wachte ich auf, als der Zug immer langsamer wurde und die ersten Leute ihre Sitze verließen. Wieder einmal wartete ein langer Marsch mit vollem Gepäck auf mich. Um meinen Rücken zu schonen, gehe ich mittlerweile so schnell ich kann, um meinen Rücken zu schonen. Es ist nicht anstrengend, es fühlt sich einfach nur an, als würde jemand einem die Wirbelsäule und das Schlüsselbein zusammenpressen, wenn man ein Großes Backpack auf dem Rücken, einen Rucksack an der Brust und eine weitere Tasche mit Essen mit sich trägt.
Das erste Hostel war der totale Drecksschuppen, weswegen ich in das Hostel meines Freundes aus Belgien wechselte, in welchem es sich wirklich gut leben lässt. Besonders überzeugend ist die Dachterrasse mit Blick auf das Opera House, auf der sich junge Menschen zum Goon (siehe Spezialitäten) Trinken treffen.
Meine Aktivitäten waren gar nicht schlecht: Sightseeing ohne Ende, wozu ich mir ein Wochenticket gekauft habe, mit dem ich die Bahn, den Bus und vor allem die Fähren benutzen kann. Zu sehen gibt es in Sydney einiges: Das Opera House, die Harbour Bridge, beides grenzend an der gigantischen Skyline, Paddys Market, Botanic Gardens, Kings Kross und Manly Beach.
Ca. 2 Stunden von Sydney entfernt liegt der Blue Mountains National Park. Endlich konnte ich, wie so oft in Neuseeland, wieder eine Tageswanderung durch die Natur machen und einen fantastischen Ausblick genießen. Gleich zu Anfang des Tracks steht man an der besten Stelle um das riesige Tal zu überblicken, das von Canyonmäßigen Klippen umzingelt wird. Drei einzelne Felsmassen stechen direkt nebeneinander in die Höhe, die "Three Sisters".
Ich nutzte den Track, um ein wenig Leben in meine Fitness zu bringen und legte ein spartanisches Tempo ein. Einen besseren Ort dafür konnte ich mir gar nicht vorstellen, bei der Luft und dem Ausblick. Endlich endlich spürte ich wieder dieses wunderbare alt vertraute Gefühl in den Waden.
Leider ist Sydney die teuerste Stadt Australiens, was wirklich schon was heißen mag und deswegen, soll es bald weiter gehen.

Das nächste Ziel ist Melbourne und die dahinter folgende Great Ocean Road.

Die ganze Zeit in der Hoffnung ein paar interessante Tiere sehen zu können!

Donnerstag, 9. Mai 2013

Immer weiter Richtung Süden!


Wo war Ich? Airlie Beach, in einem Zimmer mit 17 Leuten. Der Ort war schön, das Wetter stimmte auch und dann ging es los auf die Bootstour zu den berühmten Whitsunday Islands. Der Wellengang machte die Hinfahrt im 900 PS starken Boot zu einem Spaßerlebnis, doch Wellengang, bedeutet auch trübes Wasser. Beim Stop am ersten Strand zum Schnorcheln sah man nicht wirklich viel und so bekam ich keine Korallen und keine Fische zu Gesicht. Darauf hatte ich mich am meisten gefreut. Der Whitehaven Beach sollte wirklich mal gegooglet werden. Bei Ebbe entblöst sich eine riesige Sandbank, es sieht aus wie im Paradies. Wir hatten Flut... Das eigentliche Highlight wurden ein paar bunte Echsen, die ziemlich nahe an uns herankamen.
Gerade wieder auf festen Boden kam ein Anruf: Felix hatte eine Internetanzeige für einen Lift runter nach Noosa (ca. 100km nördlich von Brisbane) und rief mich gerade zurück. Alles lief glatt und in der selben Nacht waren wir wieder on the Road. Wir machten einen Stop, da er sein Auto verkaufte, was dann später von den Käufern aus Noosa abgeholt werden würde. In Noosa kamen wir mitten in der Nacht an. Felix fuhr am nächsten Tag auf die berühmte Fraser Island. Ich riskierte einen 4 stündigen Walk durch den Nationalpark auf der Suche nach Koalas und auf der Flucht vor überfüllten Straßen.
Es sollte weitergehen direkt an die Byron Bay, ein perfekter Ort zum Surfen, doch bei dem Versuch per Anhalter dort hin zu gelangen, wurde ich maßlos enttäuscht. Es dauert ewig, die Leute schauen einen an als wäre man im Zoo, günstige Stellen sind selten... von wegen nette Leute in Australien dachte ich... Die Leute die mich mitnahmen waren dafür umso netter. Ein Pärchen, eine Gruppe Jugendlicher auf dem Weg zu einem Geburtstag, 2 Kiwis (war ja klar, dass ich gerade von Neuseeländern aufgegabelt werde) und ein weiteres Pärchen. Letztere fragten mich ob ich nach Brisbane City wolle und es war schon relativ spät, denn hier ist es um 6 schon dunkel mittlerweile. Sie fuhren extra ein wenig durch die Innenstadt für eine kleine Privattour und ich erkannte, das Brisbane doch min. einen Tag Sightseeing wert war. 
Das Hitchhiken von Brisbane nach Byron Bay war eine Katastrophe: Ich kam erst mitten in der Nacht an, Ich war mit meinen ca. 30 Kilo Gepäck durch Städte gelaufen, auf der Suche nach guten Spots und immer wieder wurde ich enttäuscht. In Neuseeland hatte es 5 bis 10 Minuten gedauert und hier machte nach einer Stunde nichtmal jemand Ansätze anzuhalten. Ich sprach ein paar Leute an der Tankstelle an und ein netter junger Mann brachte mich den gesamten Weg, obwohl es nicht auf seiner Strecke war. Ich schien die selben Interessen wie seine Freundin zu haben, das brachte mir wohl den entscheidenen Bonus.
Byron Bay ist ein fantastischer Ort um zu surfen, umgeben von vielen Stränden und es scheint nicht so extrem überlaufen zu sein. Hier traf ich auch Alex und William wieder. Der Plan war, in einem Hostel gegen Unterkunft zu arbeiten, doch wie in Cairns hatte keines etwas anzubieten. Auch hier wieder der sehnsüchtige Gedanke an die neuseeländischen Verhältnisse. Es regnete 3 Tage, nichts scheint so wirklich zu klappen, doch dann eines Tages kam die Sonne raus, es ging zum Strand und die Wellen waren perfekt, fast schon zu groß für Anfänger. Es kamen immer einzelne große Wellen, was es viel einfacher machte als z.B. am Strand in Christchurch mit Nico damals, so gelang es mir auch besser als erwartet, der Tag war gerettet!

Dienstag, 30. April 2013

Back on the Road

Habe insgesamt eine Woche in Cairns verbracht. Hätte gedacht, es ginge schneller eine Fahrgemeinschaft zu finden. Mein neues Reisemittel ist www.gumtree.com.au, eine Website für Backpacker, sozusagen für alles und so eben auch Fahrgemeinschaften.
Habe meine Tage hauptsächlich damit verbracht in der Sonne rumzuliegen. Cairns hat einen sehr guten Pub "PJ O'Briens". Am letzten Abend war ich dort mit William und Alex und als ich von meinem Stuhl aufstand, musste ich festellen, dass ich mich ganz klar überschätzt hatte, da es am nächsten Tag sehr früh losging. William ist Franzose und hat einen alten Backpacker Van. Wir waren eine gut gemischte Gruppe. Willam und Camille aus Frankreich, Alex aus Belgien, Vincenzo aus Italien und Leonard aus Lower Saxony. 3 Saßen immer vorn und 2 lagen hinten. Die anderen sind noch unterwegs auf dem Weg ins ca. 14000 KM südlich entfernte Brisbane, während ich schon auf halber Strecke in Airlie Beach gehalten bin. Der Highway führt sozusagen die ganze Zeit an der Ostküste entlang, kommt nur selten wirklich in Sichtkontakt. Jetzt wird mir hautnah Australiens Größendimension klar. Auf der Karte ist Cairns-Airlie Beach so ein kleiner Fleck und trotzdem waren wir, ca. 8-9 Stunden unterwegs. Bei unserer Rast, sorgte Vincenzo für "echte gute Pasta" und wir hatten Besuch von einer Froschfamilie, einem Possum und einer Babyschlange. Übernachtet habe ich in einem kleinen Zelt. Die Bedingungen in dem Zelt waren so schlecht, dass ich kaum geschlafen habe, aber Ich bin ja noch nicht einmal 20 Jahre alt und sollte folglich wirklich noch keine Ansprüche auf Schlafkomfort haben.
Bevor es weiterging, blieben die anderen noch den halben Tag in Airlie Beach an der wundervollen Lagune. Vincenzo machte noch einmal "gute Pasta nach Mailänder Art". Das bedeutet, niemand durfte beim kochen helfen, naja es hat tatsächlich sehr gut geschmeckt.
William ist schon 29 und sieht ein wenig aus wie John Lennon (nur mitlockigem Haar). Ich glaube er würde auch lieber zu seiner Zeit leben, aber vermutlich würde der alte Lennon kein einziges Wort verstehen, da William wie fast alle Franzosen, immer noch einen extrem starken Akzent beim Englisch Sprechen hat.
Franzosen sind generell ein relativ nettes Volk, doch da sie im Englisch bei weitem am unsichersten sind, neigen sie am öftesten dazu in internationalen Gruppen untereinander zu viel französisch zu sprechen, obwohl es nicht jeder versteht.

Als nächstes stehen die "Whitsunday Islands" vor der Tür, also freut euch schonmal und drückt mir die Daumen wegen dem Wetter!